Employer Branding: Ihr Schlüssel, um Talente zu finden und zu binden


Elke Abels | 11. August 2023

In einer Zeit des Fachkräftemangels und intensiven Wettbewerbs ist es entscheidend, sich als attraktives Arbeit gebendes Unternehmen zu präsentieren.

In diesem Artikel

Neue Möglichkeiten des Recruitings

Angesichts des Fachkräftemangels und der wachsenden Bedeutung eines Unternehmens als Arbeitgebermarke ist es heutzutage von entscheidender Bedeutung, sich als interessantes Unternehmen zu positionieren, Talente zu gewinnen und zu halten – mit Employer Branding. Digitalisierung und das Internet haben sowohl Betrieben als auch Bewerbenden völlig neue Möglichkeiten eröffnet, für sich zu begeistern.

Employer Branding stärkt das Image

Der gesamte Prozess sowie alle Strategien und Maßnahmen, mit denen ein Unternehmen gezielt seine eigene Marke stärkt und sich für potenzielle Bewerbende wie für seine Mitarbeitenden interessant macht, wird als Employer Branding bezeichnet. Aus dem Englischen übersetzt bedeutet es genau das: Arbeitgebermarkenbildung. Durch Employer Branding stellt ein Unternehmen dar, warum es einzigartig ist, und welche Vorzüge es hat, gerade dort zu arbeiten.

Employer Branding Wegweiser
Foto: stock.adobe.com

Über die Homepage Personal rekrutieren

Während Firmen Mitarbeitende im 20. Jahrhundert meist über Anzeigen in Zeitungen suchten und fanden, ist der neue Karrieremarktplatz das Internet, die Homepage des Unternehmens, seine Social-Media-Kanäle und Stellenportale. Eine Employer-Branding-Website ist jedoch weit mehr als eine Seite unter dem Navigationspunkt „Karriere“, auf der die aktuell vakanten Stellen aufgelistet sind.

Eine Employer-Branding-Website ist eine zentrale Plattform, um

  • talentierte Mitarbeitende zu gewinnen,
  • das Image des Unternehmens zu stärken und seinen Mehrwert hervorzuheben,
  • einen positiven Eindruck bei Bewerber*innen zu hinterlassen,
  • eine erste Vorstellung von der Unternehmenskultur, den Werten, der Mission und Vision sowie der Arbeitsumgebung zu vermitteln,
  • Informationen über den Bewerbungsprozess leicht zugänglich zu machen,
  • zur langfristigen Entwicklung einer kompetenten und erfolgreichen Belegschaft beizutragen,
    bestehende Mitarbeitende zu binden und deren Zufriedenheit zu stärken.

10 Tipps für eine effektive Employer-Branding-Website

1. Zielgruppenorientierung: Definieren Sie Ihre Zielgruppen klar und schneiden Sie die Inhalte, das Design und die Sprache auf die Bedürfnisse und Interessen Ihrer potenziellen Bewerbenden zu.
2. Authentizität: Zeigen Sie die authentische Kultur und Arbeitsumgebung Ihres Unternehmens. Vermitteln Sie einen realistischen Eindruck. Vermeiden Sie übertriebene Darstellungen oder leere Versprechungen.
3. Klarer Mehrwert: Kommunizieren Sie deutlich, was Ihr Unternehmen als Arbeit gebendes Unternehmen einzigartig macht und welchen Mehrwert es den Mitarbeiter*innen bietet. Stellen Sie Unternehmenswerte, Entwicklungsmöglichkeiten, Benefits und Unternehmenskultur heraus. Präsentieren Sie Ihre Stellenangebote und Informationen zum Bewerbungsprozess.
4. Mitarbeiterstimmen: Zeigen Sie echte Erfahrungsberichte und Testimonials von aktuellen Mitarbeitenden, um die Glaubwürdigkeit zu stärken und potenzielle Bewerber*innen zu überzeugen.
5. Kontakt: Stellen Sie Kontaktinformationen und Formulare für Bewerbende bereit, um Fragen zu stellen oder sich zu bewerben.
6. Usability: Ihre Website sollte gut benutzerfreundlich, strukturiert, leicht zugänglich und schnell ladbar sein. Bieten Sie barrierefreie Inhalte an.
7. Responsive Design: Stellen Sie sicher, dass die Website auf verschiedenen Geräten, wie Desktops, Tablets und Smartphones, gut angezeigt wird.
8. Suchmaschinenoptimierung (SEO): Achten Sie auf relevante Keywords und optimieren Sie die Website für Suchmaschinen, damit sie besser gefunden wird.
9. Aktualität: Halten Sie die Inhalte der Website aktuell und fügen Sie regelmäßig neue Informationen hinzu, um Bewerber*innen einen aktuellen Einblick in das Unternehmen zu geben.
10. Datenschutz: Beachten Sie die Datenschutzbestimmungen und stellen Sie sicher, dass die Daten der Bewerbenden sicher und vertraulich behandelt werden. Teilen Sie ihnen ausdrücklich mit, dass ihre Daten sicher sind und nur für den Bewerbungsprozess benötigt werden.
Employer Branding Tipps und Strategie
Foto: pixabay.com

Und so macht`s Rheindigital:
Employer-Branding-Videos und -Postings für Barilla Deutschland

Die Aufgabe: Barilla Deutschland war zum Zeitpunkt der Anfrage digital auf LinkedIn und Xing aktiv. So erreichte das Unternehmen nur die Zielgruppen, die ab dem Professional Level interessant wurden. Daher waren die Wünsche:

  • Barilla in der jungen Zielgruppe (20 bis 30 Jahre) als attraktiven Arbeitgeber sichtbar machen, um die Zielgruppe für ein Praktikum oder eine Einstiegsposition zu interessieren.
  • Die Anzahl von qualitativen Bewerbungen von Young Professionals steigern.
  • Den Fokus auf Videos legen.
  • Die USPs des Unternehmens berücksichtigen.

Der Hintergrund: Warum Videos mit Mitarbeitenden? Videos sind viel interessanter und spannender als statische Fotos. Weil sie gleichzeitig zwei Sinne ansprechen, das Hören und das Sehen, emotionalisieren sie besser und nachhaltiger. Filme mit Mitarbeitenden spiegeln individuelle Erfahrungen auf authentische Weise wider. Das schafft Vertrauen bei Bewerbenden und gibt ihnen einen realistischen Einblick in das Arbeitsleben im Unternehmen.

Die Rheindigital-Lösung: Die Spezialist*innen von Rheindigital arbeiteten bereichsübergreifend zusammen und entwickelten zunächst ein Konzept, bei dem der Schwerpunkt auf das Traineeprogramm gelegt wurde. Dann wurden verschiedene Storyboards für vier Videos entwickelt, bei denen Trainees, Mitarbeitende und der Geschäftsführer in den Mittelpunkt gesetzt wurden:

1. Future Leader Programm 

2. Interview mit Geschäftsführer Claus Butterwegge 

3. Career Stories aus dem Unternehmen 

4. Working Culture 

Foto: Barilla.com

Wichtig war bei allen Filmen eine lockere Ansprache der Zielgruppe. Veröffentlicht wurden die Videos auf der Barilla Homepage, auf dem Barilla YouTube-Kanal sowie Snippets (Ausschnitte) der Filme auf LinkedIn. Weitere Social-Media-Kanäle sind angedacht.


Rheindigital Projektmanagerin Laura Schanzleh.
Laura Schanzleh
Projektmanagerin Rheindigital

„Es war uns besonders wichtig, die Persönlichkeiten und die Strukturen genau kennenzulernen. Wir wollten ein Gefühl für die Wünsche und das Unternehmen bekommen, um diese so besser zu verstehen und anschließend repräsentieren zu können. Die Drehtage vor Ort waren auch für die Mitarbeitenden ein echtes Highlight. Die Atmosphäre war sehr persönlich und locker, was auch an den kurzen aber wirksamen Entspannungsübungen vor den Drehsequenzen lag.“


An drei Shooting-Terminen bei Barilla, im Kölner Rheinauhafen, filmte und fotografierte Rheindigital die Trainees, aber auch die Räumlichkeiten, um darzustellen, wie cool es ist, dort zu arbeiten. Alle Beteiligten und die Ansprechpersonen agierten sehr flexibel, so dass der Dreh und die Videos sich vor Ort mitentwickeln konnten. Die Trainees beschrieben in den Filmen ihre Karriere bei Barilla. Zwei Interviews führte Rheindigital auf Englisch, um die Internationalität zu unterstreichen. Untertitelt wurden die Videos in deutscher und englischer Sprache. Weil die Videos so gut bei Barilla ankamen, wurden aus den Filmen Snippets für die Social-Media-Kanäle wie LinkedIn entnommen und crossmedial weiterverwertet. Auch der Stil der Fotos gefiel so gut, dass Fotos der Mitarbeitenden und aus den Shootings für die Barilla Website genutzt wurden.

Das Rheindigital-Team:

  • Projektmanagement und Beratung: Laura Schanzleh
  • Konzept, Video & Postproduktion: Topher Batchelor, Ben Kampert-Schweizer
  • Foto & Snippets: Nils Krüler
  • Social-Media-Posting: Yvonne Cramer
  • Grafik: Amanda Lakop, Emily Wolff

Eins der Employer-Branding-Videos, die Rheindigital für Barilla produziert hat.
Eines der Videos auf dem Barilla YouTube-Kanal. (Foto: Barilla.com)
Das Snippet aus den gedrehten Videos für LinkedIn. (Foto: Barilla.com)


Zu den Barilla Employer-Branding-Videos:
– auf LinkedIn
– auf der Barilla Karriere-Website



Exkurs: Die Entwicklung von Employer Branding

Mitte 19. Jahrhundert: Obwohl Unternehmen zu dieser Zeit in erster Linie ihre Produkte und Dienstleistungen bewarben, begannen einige Firmen, ihre Reputation als Arbeitgeber zu fördern, um Fachkräfte anzuziehen. Dies geschah oft durch Werbung in Zeitungen oder durch Empfehlungen von Mitarbeiter*innen.
Ab den 1950er Jahren: In den folgenden Jahren wurde das Konzept der „Corporate Identity“ erstmals geprägt, auch um Bewerber*innen anzusprechen. In den 1970er Jahren entwickelte sich allmählich die Idee einer „Employer Brand“, um die Arbeitgeberattraktivität zu steigern.
1980er Jahre: Personalabteilungen gewannen an Bedeutung, immer mehr wurde der Fokus auf Mitarbeiterbindung und -entwicklung gelegt. Unternehmen begannen, ihre Unternehmenskultur zu fördern und Mitarbeitenden bessere Arbeitsbedingungen und Benefits anzubieten.

1990er Jahre: Das Konzept „Employer-Branding“ wurde offiziell etabliert und zu einem eigenständigen Prozess mit Strategien und Maßnahmen.
2000er Jahre: Durch die Digitalisierung, das Internet und die sozialen Medien erhielt Employer Branding eine neue Dimension und Arbeitgebenden neue Möglichkeiten, ihre Unternehmenskultur zu präsentieren und Talente zu finden.
Heute: Employer Branding ist ein zentraler Aspekt der Personalstrategie und bedeutender Bestandteil des Talentmanagements eines Unternehmens.
Foto: stock.adobe.com

Sie wollen Ihr Unternehmen zeitgemäß in den Fokus von Bewerberinnen und Bewerbern rücken?
Dann melden Sie sich gern bei uns! Wir von Rheindigital freuen uns, ein auf Ihr Unternehmen zugeschnittenes Konzept zu entwickeln und umzusetzen und Ihr Employer Branding auf das nächste Level zu heben.


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