Chat GPT: Die Transformers kommen!


Kirsten Ross, Elke Abels | 31. Juli 2023

Ist Chat GPT das Beste oder das Schlimmste, was Texter*innen je passiert ist? Es kommt ganz darauf an, wie das Tool eingesetzt wird.

In diesem Artikel lesen Sie:

Kommt eine Revolution?

Heute sieht es so aus, als stünden wir an der Schwelle zu einer neuen digitalen Revolution: mit Generative Pre-trained Transformer (GPT). Wer in den letzten drei Monaten nicht in einer Höhle ohne WLAN lebte, hat den Hype um das neueste Konversationssprachmodell von Open AI sicherlich mitbekommen.

Zu Beginn der 90er Jahre standen Journalist*innen und Informatiker*innen einem neuen Projekt sehr skeptisch gegenüber: dem World Wide Web. Einige sagten dem WWW sogar einen „spektakulären Zusammenbruch“ innerhalb eines Jahres vorher. Aber sie hätten sich nicht besser irren können.


Was ist GPT und was ist Chat GPT?
Der Unterschied zwischen GPT und Chat GPT liegt in der Anwendung und Funktionalität. GPT (Generative Pre-trained Transformer) ist ein Sprachmodell, das darauf ausgelegt ist, natürliche Sprache zu verstehen und zu generieren. Es kann verwendet werden, um Texte zu produzieren oder zu vervollständigen, Fragen zu beantworten und für vieles mehr. Es ist also ein generelles Sprachmodell, das für verschiedene Anwendungen eingesetzt werden kann.

Chat GPT hingegen ist ein spezifischer Typ von GPT-Modell, das für den Einsatz in Chatbots entwickelt wurde. Es kann menschenähnliche Gespräche führen und lässt sich als virtueller Assistent oder im Kundensupport verwenden. Im Gegensatz zu GPT, das sich für eine Vielzahl von Aufgaben eignet, ist Chat GPT auf die Interaktion mit Benutzer*innen in einem Chat-Interface ausgelegt.

Ein weiterer Unterschied ist, dass Chat GPT in der Regel auf bestimmte Themen oder Domänen spezialisiert werden kann, um spezifische Aufgaben besser zu erfüllen. Zum Beispiel kann Chat GPT für den Kundensupport in einem bestimmten Unternehmen trainiert werden, um die spezifischen Fragen und Anforderungen der Kund*innen zu verstehen und zu beantworten. GPT hingegen ist in der Regel als generelles Sprachmodell ohne spezifische Domänenkenntnisse trainiert.


Foto: stock.adobe.com

Die Vorteile von Chat GPT

  • Schluss mit der Schreibblockade

Formulieren Sie eine konkrete Aufforderung (Prompt) wie „Schreibe einen Text mit 2.000 Zeichen zum Thema xy”. Grenzen Sie die Anfrage ein: „Schreibe den Text verständlicher”. So können Sie einen ersten Textentwurf in Sekundenschnelle erstellen. Überarbeiten Sie den Text sprachlich und geben Sie ihm den letzten Schliff.

  • Der ideale Partner fürs Brainstorming

Sie arbeiten allein und haben keine Ideen? Nutzen Sie Chat GPT als virtuellen Assistenten, um Ideen auszutauschen und neue Inspirationen zu erhalten.

  • Wertvolle Zeit bei repetitiven Aufgaben sparen

Möchten Sie einen Text kürzen oder übersetzen? Kein Problem für Chat GPT. Sogar Social-Media-Postings können Sie aus einem langen Text anfertigen lassen. Wiederholen sich Ihre Aufgaben, speichern Sie Ihren Prompt ab.

  • Kontrolle ist besser

Denken Sie immer daran, den von der Chat GPT generierten Output auf seine Genauigkeit, Stimmigkeit und Aktualität zu überprüfen. Das gilt besonders für Studienergebnisse, Zitate oder Quellenangaben. Derzeit zeigt Chat GPT nur Ergebnisse bis zum Jahr 2021 an.


Beispiel eines Prompts und einer Antwort durch Chat GPT.

Alles hat seine Grenzen – auch Chat GPT

Recherche

GPT-Sprachmodelle sind zwar so konzipiert, dass sie kohärente, sinnvoll zusammenhängende Antworten auf Fragen und Aufforderungen liefern, aber sie stecken noch in den Kinderschuhen. Sie liefern nicht immer genaue und oft nicht aktuelle Informationen.

Tipp: Formulieren Sie Ihre Eingabe (Prompt) so genau wie möglich, um treffende Antworten zu erhalten. Verfeinern Sie sie, falls erforderlich.

SEO

KI-Chatbots sind noch nicht in der Lage, SEO-Keywords zu recherchieren und umzusetzen.

Tipp: Fragen Sie die SEO-Expert*innen von Rheindigital, die sich ständig
in Sachen Trends und nützlichen Tools auf dem Laufenden halte
n.

Kreativität

KI-generierte Antworten können großartig sein, aber ihnen fehlt oft die persönliche oder kreative Note, die für erfolgreiche Inhalte erforderlich ist.

Tipp: Fragen Sie die Textexpert*innen von Rheindigital, die wissen, wie sich mit spannenden und innovativen Texten Leser*innen begeistern lassen.

Unser Fazit:

KI-Chatbots haben das Potenzial, die Content-Erstellung zu verändern. Sie

  • haben keine Schreibblockaden,
  • fungieren als Partner beim Brainstorming,
  • übernehmen wiederholende Aufgaben und rationalisieren diese Prozesse,
  • geben Teams mehr Freiheit, kreativ zu sein.

Exkurs: Was sind KI und AI?
KI steht für künstliche Intelligenz und ist die deutsche Übersetzung des englischen Begriffs artificial intelligence (AI). Die Bedeutung ist dieselbe. KI ist ein Bereich der Informatik, der sich mit der Entwicklung von Computern und Maschinen befasst, die in der Lage sind, menschenähnliche Intelligenz zu simulieren und Aufgaben auszuführen, die normalerweise menschliches Denken erfordern. Sie lernen, verstehen, denken, lösen Probleme und erlernen, sich selbst zu verbessern. Hierzu werden Algorithmen, statistische Modelle und maschinelles Lernen verwendet.

KI ist bereits fester Bestandteil unseres Alltags:
Googeln: Der KI-basierte Suchalgorithmus RankBrain hilft, Suchanfragen zu verstehen und liefert passende Ergebnisse.
Empfehlungssysteme: Plattformen wie Netflix, Amazon, YouTube und Spotify verwenden KI, um personalisierte Empfehlungen basierend auf dem Nutzerverhalten zu erstellen. Dadurch werden den Nutzer*innen Inhalte oder Produkte angezeigt, die ihren Interessen entsprechen.
Social Media: Plattformen wie Facebook und Instagram verwenden KI, um den Nutzenden Beiträge und Anzeigen zu zeigen, die ihre persönlichen Interessen und die ihrer sozialen Kontakte widerspiegeln.


Gesichtserkennung: Hier arbeiten Algorithmen, die nach kurzem Training unser Gesicht zuverlässig und schnell identifizieren können.
Bilderkennung: KI-basierte Bilderkennungstechnologien werden in Smartphone-Kameras, Gesichtserkennungssystemen und automatischer Kategorisierung von Fotos verwendet. Per Google-Lens fotografiert man beispielsweise ein Kleidungsstück und Google zeigt an, wo es die Hose gibt.
Sprachassistenten: In diesem Fall hat KI sogar einen Namen: Alexa oder Siri. Sprachassistenten können Fragen beantworten und einfache Aufgaben erledigen wie Termine verwalten, Erinnerungen setzen, Rezepte nennen, Musiktitel spielen, Wetter vorhersagen und vieles mehr.
Verkehrsnavigation: Ohne Google-Maps und Co. wären wir im Großstadtdschungel aufgeschmissen. KI hilft uns, Staus ohne Zeitverlust zu umfahren und schnell an unser Ziel zu gelangen.
Übersetzungssoftware: KI wird verwendet, um automatische Übersetzungen in verschiedenen Sprachen zu ermöglichen, sei es in Texten oder in Sprachkommunikation.
Chatbots: Viele Unternehmen setzen inzwischen Chatbots ein, um Kund*innenfragen automatisiert und effizient zu beantworten.
Gesundheitswesen: In der Medizin wird KI für Diagnose- und Bilderkennungsaufgaben verwendet, um Krankheiten frühzeitig zu erkennen und Behandlungspläne zu optimieren.
Foto: pixabay.com

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